|  |
Hier findet Ihr die Geschichte, wie Luciano aus Lanzarote zu uns kam.
Hier findet Ihr den Link zum Tierschutz-Lanzarote. Dort sitzen viele liebe Vierbeiner und warten auf ein neues zu Hause. Und viele liebe Menschen, die die Vermittlung nett und kompetent organisieren!
Neue Bilder von Luci nach etwas über 4 Monaten in Deutschland, seht Ihr unten!
Neue Bilder von Luci nach etwas über 6 Monaten in Deutschland, seht Ihr unten!
|
 |
Der Tag der Ankunft, Sonntag 10.03.2002 um 22:55 Uhr in Paderborn:
Wir sassen natürlich den ganzen Tag auf heissen Kohlen und waren abends 2 1/2 Stunden zu früh am Flughafen. Die letzte halbe Stunde, nach der Landung der Maschine aus Lanzarote, war die Schlimmste. Um 23:30 Uhr war es endlich soweit, wir konnten Luci mit seiner Box in Empfang nehmen. Der arme Kerl war noch ganz benommen und gab keinen Mucks von sich. Da wir noch 2 Stunden Autofahrt vor uns hatten, war das ganz gut.
Zu Hause haben wir ihn mit seiner Box in den vorgesehenen Raum gebracht, da er unsere Mädels erst am Folgetag kennenlernen sollte. Die Sorge, daß er vielleicht gar nicht rauskommen will, war unbegründet. Er schoß aus der Box und suchte sich direkt den nächsten Barhocker, um sein Bein zu heben. Nach so langer Zeit in der Box, kein Wunder. Außerdem kann man ja auch nicht wissen, wie in Deutschland Bäume aussehen, da kommt so ein Hocker einem schonmal so vor. Das "große" Geschäft folgte auf dem Fuß. Kein Problem, Steinboden ist geduldig. Während ich saubermachte, hat Carsten schonmal das "Hundefrühstück" bereitet.
Tatsächlich war der Hunger größer als das Misstrauen und es wurde alles verputzt. Als kleine Bestechung hatten wir noch Hundeschmackos besorgt. Die riechen so stark, daß wir sicher waren, ihn damit locken zu können. Und tatsächlich wurden wir mit einer kleinen Annäherung belohnt. Luci wollte am liebsten die ganze Packung haben aber ihm sollte ja nicht schlecht werden, daher wurde diese auf den Schrank verbannt.
Inzwischen zeigte die Uhr fast 04:00 Uhr morgens und wir waren beide ziemlich müde. Carsten und ich hatten bei Luci unsere Gästebetten vorbereitet und wollten ein bischen schlafen. Luci war sehr unruhig und lief ständig im Kreis. Als er der Ansicht war, daß wir schlafen, wurde erstmal der Mülleimer in der Küche inspiziert. Der ergab leider nichts also blieben nur die Schmackos auf dem Schrank. Nach einigen erfolglosen Kletterversuchen, war auch Luci so müde, daß er endlich auf seiner Decke einschlief.
 Tag 1, Montag 11.03.2002
Nach 2 1/2 Stunden Schlaf, weckte uns ein herzhaftes Plätschern und zeigte an, daß Luci sich erleichtern mußte (bzw. schon getan hat). Zeit für den ersten Spaziergang. Mit todunglücklicher Miene ließ sich Luci von mir das Halsband anlegen und die Leine festmachen. Als er dann aber auch noch aufstehen und losgehen sollte, war das entschieden zuviel. Er war entschlossen, keinen Schritt zu machen. Selbst die Leckerlis konnten ihn jetzt nicht locken. Es half nichts, ich habe geschoben und gezogen und schließlich hatte ich ihn vor der Haustüre. Da saßen wir und nichts ging mehr. Carsten hatte inzwischen die Mädels geholt, die einen heiden Lärm veranstalteten. Nach 15 Minuten entschied Luci, daß Tiffy ganz ansehnlich ist und fing an ihr hinterherzutrotten. Wunderbar! Es ging los. Eine große Runde übers Feld. Ein wenig abgelenkt von den vielen wunderlichen Dingen, die es zu sehen und zu riechen gab, vergaß Luci ganz, daß er eigentlich ja nicht mitwollte. Wieder zu Hause, stießen wir auf das nächste Hindernis. Die Treppe zu unserer Wohnung im ersten Stock. Wie der Mount Everest ragte sie vor Luci auf und der war ganz starr vor Angst. Kein Lockmittel half. Nach einer halben Stunde Bedenkzeit, ob der Risiken, siegte dann doch die Neugier auf das neue zu Hause. Schließlich haben die beiden anderen Vierbeiner das ja auch geschafft. Sehr staksig gelang der Aufstieg.
Nach gründlicher Inspektion der Wohnung (Guß auf meine Palme) und wildem Spiel mit Tiffy, war dann Ruhe im Karton. Jeder lag in seiner Ecke und hat geratzt. Abends klappte das Spazierengehen schon ganz prima und ganz ohne Protest. Auch die Treppe ist nicht mehr so unheimlich. Am Abend bezieht Luci erstmalig seinen Platz neben Daisys Sessel.
 Tag 2, Dienstag 12.03.2002
Nach einer anstrengenden Nacht mit 2 "Unfällen" und einem nächtlichen Spaziergang, geht der Tag für Carsten anstrengend weiter. Luci hat Durchfall, was bei der Aufregung und dem neuen Futter ja auch kein Wunder ist. Ich muß arbeiten, also muß Carsten alle 2-3 Stunden raus mit den Dreien. Luci hat schon kapiert, daß er nicht in die Wohung machen soll (er ist nämlich ganz schön schlau), er weiß nur noch nicht so ganz, wie er es richtig macht. Als ich abends nach Hause komme, läßt sich Luci schon viel bereitwilliger anfassen. Das wollte ich ausnutzen. Da er sich viel kratzt und stinkt, wie ein großer Iltis, sollte statt Bad erstmal die Bürste ein bischen Abhilfe schaffen. Was war ich erstaunt, als er sich gleich langmachte und binnen kürzester Zeit beim Bürsten eingeschlafen war. Dabei kamen mir dann ein paar seiner "Untermieter" entgegen, in Form von Zecken. Davon haben wir dann erstmal ein halbes Dutzend entfernt. Da er sich das super lieb gefallen ließ, haben wir noch die Gunst der Stunde genutzt und seine Ohren saubergemacht. Er hat es uns nicht übel genommen. Den abendlichen Spaziergang haben wir erstmals mit einer kurzen Autofahrt verbunden. Das fand er ziemlich suspekt. Selber reinspringen lieber nicht aber hochheben durften wir ihn. Die kurze Fahrt hat ihm nichts ausgemacht.
Ganz selbstverständlich nimmt Luci abends jetzt seinen Platz in unserer Mitte ein. Morgen bekommt er ein Fellbett geschenkt. Ein Modell "Burg" mit kleinem Sicherheitswall. Wir haben schnell gemerkt, daß er gerne einen Schutz um sich rum hat.
 Tag 3, Mittwoch 13.03.2002
Luci war superlieb in der Nacht. Es gab keine weiteren Unfälle. Als ich gegen 06:30 Uhr aufstand, war er ziemlich unruhig. Wir sind direkt rausgegangen und er mußte auch dringend, weil der Durchfall noch nicht ganz weg war. Da war natürlich erstmal ein dickes Lob angesagt. Auch den Rest des Tages war er sehr lieb und hat ohne Probleme 7 Stunden ausgehalten. Abends habe ich dann meine Drohung wahrgemacht und wir haben ihn gebadet. Carsten hat sich wohlweißlich seine Badehose angezogen und hat sich halb mit in die Badewanne gesetzt. Die ist bei uns gottseidank sehr groß. Das Bad fand Luci sehr unerfreulich und er versuchte ein paarmal zu entkommen. Das schwarze Abwasser gab uns allerdings Recht. Nach dem Bad gab es erstmal eine Belohnung. Luci strafte uns allerdings noch ein paar Stunden mit Mißachtung. Erst als es "Frühstück" gab, hat er uns verziehen. Nachts hörte ich dann auf einmal so ein vertrautes Knartzen. Luci hatte sich heimlich auf unsere Couch geschlichen und das Leder macht so ein typisches Geräusch. Immer, wenn einer von uns runter ins Bad mußte, ist er blitzschnell aufgesprungen und hat sich wieder auf seine Decke gelegt. Er fängt jetzt langsam an zu testen, was er machen darf. Das werten wir als gutes Zeichen.
  |
 |
|
|  |
Tag 4, Donnerstag 14.03.2002
Wieder eine Nacht, in der Luci brav war. Diesmal sogar noch etwas länger, da ich um 08:00 Uhr aus dem Haus gegangen bin und die Hunde noch nicht draußen waren. So gegen 06:30 fängt Luci immer an etwas unruhig durch's Haus zu wandern aber das liegt wohl daran, daß es dann hell wird. Unsere Wohnung ist ja fast komplett verglast und kann nicht verdunkelt werden. Er paßt sich aber Tag für Tag immer mehr an unseren Tagesablauf an. Auch den Rest des Tages war Luci brav. Abends mußte er nochmal eine "Zeckenaktion" über sich ergehen lassen. Wir hoffen, daß langsam alle Plagegeister entdeckt und entfernt sind.
 Um 08:00 Uhr wird Luci unruhig. Er gewöhnt uns das lange Schlafen ziemlich ab. Im Gegensatz zu unseren Mädels, die immer richtig verpennt und irritiert aus der Wäsche gucken, wenn wir um diese Uhrzeit zum Aufbruch blasen. Das Wetter ist super schön und die Felder sind um diese Uhrzeit am Wochenende noch völlig ungestört, daher machen wir die große Runde. Luci ist enthusiastisch dabei aber auf halbem Weg läßt sein Elan etwas nach. Seine Kondition ist noch nicht so toll aber das kommt langsam. Für den Rest des Tages hören und sehen wir nichts mehr von unserem Spanier. Die Mädels geben allerdings auch keinen Mucks mehr von sich. In der Zwischenzeit besorgen wir Luci das versprochene Fellbett. Das bauen wir in seiner Ecke auf (zumindest meinen wir, daß das seine Ecke sein sollte). Seine Decke wird drin ausgebreitet und nun heißt es abwarten. Heute tut Luci uns nicht den Gefallen. Er beschnuppert das Bett kurz, ignoriert es dann aber total. Heute Nacht wird er wieder die Couch für sich erobern. Diesmal flüchtet er auch nicht, als wir zu ihm gehen und ihm mit ein paar Sreicheleinheiten mitteilen wollen, daß das schon ok ist.
Tag 5, Freitag 15.03.2002
Auch an diesem Tag ist Luci absolut brav. Eigentlich hört und sieht man viel zu wenig von diesem Hund. Sein Lieblingsplatz bleibt in der Ecke hinter der Eingangstür. Nur abends beehrt er uns mit seiner Anwesenheit. An diesem Abend geht es wieder mit dem Auto zum Feld. Luci macht uns eine Riesenfreude und beschließt, selbst ins Auto zu springen. Das ist für uns ein toller Fortschritt. Bisher hat er sich nicht wieder auf die Couch getraut. Auch in der Nacht bleibt er auf seiner Decke.
Tag 6, Samstag 16.03.2002
Tag 7, Sonntag 17.03.2002
Die erste Woche ist fast zu Ende. Da wir am Abend sehr spät draußen waren, können wir es an diesem Morgen etwas ruhiger angehen lassen. Um 09:30 Uhr steht der erste Spaziergang an. Zur Abwechslung will Luci nicht ins Auto und muß mal wieder getragen werden. Auf die Hunde, die uns begegnen reagiert er immer sehr neugierig und freundlich. Selbst als ihn so eine halbe Portion anzickt, reagiert er mit absoluter Gleichmut. Bei Menschen ist er viel ängstlicher. Besonders solche mit Rollen unter den Füßen, mag er nicht sonderlich. Heute Nachmittag gibt es dann einen kleinen Unfall im Haus. Der Durchfall ist leider immer noch nicht so richtig weg. Falls sich das bis Mittwoch hält, geht's zum Tierarzt. Den anderen Familienmitgliedern in unserem Haus, steht Luci sehr neugierig gegenüber. Er läßt sich zwar nicht so gerne anfassen aber jede Wohnung, die offensteht wird genau erkundert. Am Abend erfreut uns Luci mit der Einweihung seines Fellbettes. Es scheint ihm zu gefallen und ist von der Größe her genau richtig für ihn. In einem unbeobachteten Moment schleicht sich Luci in die Küche und klaut einen Knochen von der Anrichte. Der ist so schnell verdrückt, daß wir es kaum bemerken. Er ist das noch fixer als unsere Mädels. Aus diesem Grund ist unsere Küche eigentlich immer abgeschlossen aber hier hat er uns ausgetrickst. Es fällt sehr schwer, ihn zurechtzuweisen, weil wir so gut nachvollziehen können, was in ihm vorgeht. Man muß ja sehen, wo man bleibt und er kann ja nicht wissen, daß er sich keine Sorgen um sein leibliches Wohl machen muß. Trotz Allem, reagiert er auch bei Nahrung überhaupt nicht agressiv und wir können ihn anfassen und könnten zur Not auch etwas wegnehmen, falls es sein muß.
Wie es weitergeht...
Kaum zu glauben aber inzwischen ist Luci bereits 4 Wochen bei uns. Er hat eine große Wandlung durchgemacht und läßt sich inzwischen viel Unsinn einfallen.
Dank unserer neuen Tierärztin, haben wir auch herausfinden können, was seinen Durchfall auslöst und wie wir sein Hautproblem in den Griff kriegen. Schon nach ein paar Tagen mit den richtigen Antibiotika, war der Durchfall weg und die Haut heilt und juckt nicht mehr. Das scheint bei ihm eine Blockade gelöst zu haben. Er liebt es, auf der Couch bei mir zu liegen. In seiner stillen Art erkundet er unsere Wohnung und findet erstaunlich viele Dinge, die sich als sehr interessant erweisen. Schachfiguren zerbeißen ist zum Beispiel super. Socken und Schuhe sind allerdings noch besser. Je älter, desto besser. Alles wird geschmackvoll in seinem Bett arrangiert. Das muß allerdings auch jeden Tag umgeräumt werden. Auf der Decke liegt man nicht etwa, sondern die wird nach einem komplizierten System zum Kissen umgestaltet, sodaß man in Ruheposition noch gut über den Rand schauen kann. Alles gut durchdacht.
Beim Spazierengehen packt Luci ganz spontan der Übermut und er macht wilde Bocksprünge, wie eine Ziege. Raben jagen ist auch ganz prima. Ich komme an seiner Laufleine gar nicht so schnell hinterher, wenn er losrennt.
Inzwischen hat er diese "Energieattacken" immer häufiger und ausdauernder.
Er liebt es, wenn man ihn am Kinn kitzelt und wenn man das beim Spazierengehen macht, dann gibt es kein Halten mehr.
Zu Hause zeigt er inzwischen auch ganz deutlich, wenn es ihm langweilig ist. Die ersten zögerlichen Versuche mit Ball, Igel und Seil zu spielen, machen ihm und uns Spaß.
Zu anderen Menschen ist er weiterhin sehr zurückhaltend und geht ihnen aus dem Weg. Selbst bei Carsten hat es ziemlich lange gedauert, bis er aufgetaut war. Anfangs ist Luci mir auf Schritt und Tritt nachgelaufen aber inzwischen hat er mitgekriegt, daß ein paar Männer sein Vertrauen verdienen.
Am schönsten anzusehen ist, wie sehr sich die Mimik von Luci geändert hat. Anfangs hat er nichts um sich herum wahrgenommen und ließ alles teilnahmslos über sich ergehen. Jetzt hat er ein richtiges Clownsgesicht und seine Mimik wird immer lebendiger. Jeder, der ein Haustier hat, wird wissen was ich meine. Dieses "Hundelachen" ist wirklich super.
Nächste Woche muß Luci zur abschließenden Behandlung einen halben Tag in die Tierklinik aber danach ist hoffentlich alles ausgestanden und er kann endlich ein bischen "Speck" ansetzten. Ein bischen zunemhmen, darf der Gute nämlich (als einziger in der Familie) noch.
 
|
 |
|
|
|
Vier Monate später.....
nach etwas über 6 Monaten.....
|
|
|  |